Über das liebe Geld
Der Euro wurde am 1. Januar 1999 als Buchgeld und drei Jahre später am 1. Januar 2002 als Bargeld eingeführt. Damit hat sich das Reisen zumindest in Europa in vielen Ländern erleichtert. Überall sonst schlagen wir uns aber mit verschiedenen Währungen auseinander und wer viel reist hat bestimmt noch etliche Restposten fremder Münzen und Banknoten zu Hause.
An dieser Stelle biete ich Ihnen eine praktischen Währungsumrechner an und mache mir noch einige allgemeine Gedanken übers Geld.
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© Text und Fotos: Andreas Zimmermann
Währungsrechner
Der Währungsrechner zeigt immer den aktuellen Devisenkurs an, also den Kurs zu welchem Devisen gekauft oder verkauft werden können. Der Kurs zum Wechseln von Bargeld ist jeweils etwas schlechter. Doch gibt der Währungsrechner einen guten Anhaltspunkt, wieviel Fremdwährung ich für mein Geld erhalte oder umgekehrt, was mich ein Produkt in meiner eigenen Währung kosten würde. Am besten merkt man sich für unterwegs eine einfaches Zahlenverhältnis wie zum Beispiel Fremdwährung : Heimwährung = 5 : 1 oder wenn der Unterschied weniger gross ist zum Beispiel: Kosten in Heimwährung = Kosten in Fremdwährung minus 20%. So weiss man immer, auf wieviel einen etwas zu stehen kommt.
Dies ist vor allem auch dort wichtig, wo man um Waren noch feilschen muss, wie etwa auf einem türkischen Basar. Wobei in diesem Fall kann ich rechnen wie ich will, als Tourist zahle ich wahrscheinlich immer zuviel. Das wichtigste dabei ist jedoch, dass mir das Produkt den Preis, den ich zu zahlen bereit bin auch wert ist. So sind am Schluss ich selber, aber auch der Händler mit dem Geschäft zufrieden.
Vielleicht sagen Sie jetzt: "Das brauch ich nicht, ich habe ja mein Smartphone, das kann rechnen". Das mag für den grössten Teil der westlichen Welt stimmen, doch gibt es glücklicherweise auch da noch Orte welche frei sind von Mobilfunkantennen und "sozialen Netzwerken", Orte wo das Soziale noch persönlich zwischen Mensch zu Mensch stattfindet.
Anfang und Ende des Geldes
Was ist Geld? Geld ist nichts anderes als ein Tauschmittel, welches ich gegen Waren oder Dienstleistungen eintauschen kann. Ich kann aber auch Geld gegen Geld tauschen, denn verschiedene Länder haben verschiedenen Währungen. Vor langer langer Zeit gab es kein Geld. Waren wurden gegen Waren getauscht: Pfeilspitzen gegen Töpfe, Töpfe gegen Salz, Salz gegen Fleisch usw. Mit der Sesshaftwerdung des Menschen, dem Zusammenschluss zu grösseren Gemeinwesen, und mit der Arbeitsteilung kam der Tauschhandel an seine Grenzen. Dies war die Geburt des Geldes, eines neutralen Mediums für den Tausch. Das erste Geld in Münzenform bestand aus Metallen, welchen schon als Metall ein hoher Materialwert zugesprochen wurde, also Gold, Silber und Kupfer. Mit diesem Geld konnte man also alle möglichen Dinge des täglichen Gebrauchs eintauschen, aber auch die Zeit erhielt einen Preis. Diesen Aspekt habe ich in meiner philosophischen Zeitreise noch nicht angsprochen. Dadurch, dass die Zeit messbar wurde, erhielt sie einen Wert, nämlich den Lohn für die geleistete Arbeit.
Damit die grösseren Gemeinwesen und die Arbeitsteilung funktionierten brauchte es eine übergeordnete Organisation. Man nennt das heute Staat. Der Staat muss natürlich auch entlöhnt werden, das sind die Steuern. Früher wurde der Zehnte verlangt, das waren noch "schöne" Zeiten. Allerdings gabs dafür natürlich noch keine Sozialleistungen. In den westlichen Industriestaaten nähert sich die Staatsquote, das heisst die Summe aller direkten und indirekten Steuern und Gebühren der 50%-Marke. Tendenz steigend. Mit allen Mitteln versuchen die massiv verschuldeten Staaten Geld einzutreiben und Zugriff auf die letzten Vermögenswerte ihrer Bürger zu erhalten. Der automatische Informationsaustausch ist bald Realität. In Italien sind zum Beispiel auch Transaktionen über 1000 Euro in bar nicht mehr erlaubt. Es wird auch laut über die Abschaffung des Bargeldes nachgedacht. Zahlungen wären nur noch elektronisch möglich. Der Staat wäre über jede Bewegung informiert. Der Überwachungsstaat und der gläserne Bürger wird Realität. Da ist George Orwell's "1984" geradezu harmlos und er lässt grüssen.
Die verschuldeten Staaten trauen ihren Bürgern nicht mehr. Alle Bürger sind potentiell kriminelle Steuerhinterzieher. Doch je mehr der Staat kontrolliert und überwacht, desto mehr verliert er das Vertrauen der Bürger, und die Bürger werden versuchen sich, ihr Vermögen und ihre Privatsphäre vor dem Zugriff des Staates zu schützen. Mit der Abschaffung des Bargeldes wird sich der Kreis schliessen. Die Menschen werden versuchen mit Tauschhandel den Staat zu umgehen. Es wird sein wie vor langer langer Zeit, man nannte es Steinzeit.
In diesem Moment wir auch obiger Währungsrechner nichts mehr nützen. Wieviele Kilogramm Kartoffeln aus dem Garten muss ich dann wohl für die Reparatur meines Fahrrades eintauschen?